Ich schneide mir Flügel aus Papier. Sie halten bis zum nächsten Regen. Wären es Flugschwingen aus Briefen von dir, würden sie mich höher, bis über die Stadt tragen. Und glänzen, Glockentöne hervorbringen, wenn alles Nass der Himmel losbräche.
Monat: Juni 2005
Du sahst müde aus, gestern. Keine Halbmonde, aber deine Augen hatten sich ein wenig mit Schutz bezogen, versteckt, vor zuviel Licht. Aber du warst so aufgeregt und bist durch die Wohnung getanzt, die kurzen Wege. Dein Lachen hat dich umgeworfen und an den Boden gedrückt wie ein Kind, dass sich zulange gedreht hat. Flieg Kleidchen, […]
Die Dachschindeln vom Hinterhof geben mir das Abendrot zurück, das ich mit meinen gerougeten Wangen vor Tagen schon verlieh. Ich denke an die blonden Haare der Großmutter die heute wie alt wird? Es gab dort keinen Schuss Kaffee in die heiße Milch, aber heimliche Kokosmakronen, und Haferschleim, den nur die beiden anderen wollten. Mit Travedin. […]
So muss ein Donnerstag sein. Nicht nach Acht aufstehen, mit Anna im ANNABLUME Jumbomilchcafé schlürfen und alles riecht nach frischem Morgen. Mit dem Fahrrad weiter durch die Stadt fahren, Bücher kaufen, eine Weile warten, dass ich dich treffe. Die Schwangere anlächeln und an Vanillebrownies denken. Dich an der Ecke Karl-Liebknecht/Prenzlauer wieder vergessen. Zum ersten Mal […]