Zwei Wochen auf dem Land, und schon sind die täglichen Beschäftigungen wie ausgetauscht. Ich war und bin ein Landei. Zumindest mit der rechten Herzkammer. Jetzt sammele ich Äpfel und Pfirsiche auf, reche Laub, gieße draußen die Blumen und Kräuter, achte auf Feuerholz, pflücke Pflaumen und bewahre Mini Blondie davor, in Pferdemist zu laufen. Wortwörtlich ein himmelweiter Unterschied. Zur Stadt. Der Stand auf dem Bild ist mein neuer Einkaufsladen. Wenn ich nicht aufpasse, hole ich jeden Tag mit dem Fahrrad einen neuen Kürbis. Die sollen lieber alle hier bei mir im Garten liegen, hier hätten sie es gut.
Nur wenige der neuen Alltagspflichten würde ich gern wieder zurücktauschen. Eine davon: das Fliegenerschlagen. Neulich waren es gefühlte dreißig Fliegen. Nur in der Küche. Aber ich bin ihnen auf die Schliche gekommen. Die Fliegen hier müssen unsterblich sein. (Spooky, I know.) Auch wenn ich beherzt und mehrmals eine erschlage, steht sie nach ein paar Minuten, wenn ich nicht hinsehe, wieder auf und krabbelt eine Weile. Dann fliegt sie wieder und brummt mir hohnvoll um die Ohren. Nicht mit mir!
Was auch nicht zu tauschen geht und vielleicht auch zu etwas gut ist – dass wir so aus unserem Rhythmus gefallen sind. Unsere sorgfältig geordneten Tage, die konnten wir nicht mitnehmen. Kurti und die anderen Kleinen auf dem Humannplatz treffen, ein Mittag kochen und der Schlaf dazu for sure, (was Nähzeit für Mommi hieß), in der Feierabendstunde nochmal durch den Kiez schieben …
Mini Blondie hat doch viel mehr an dem Umzug zu knapsen als ich dachte. Sie sucht die Wohnung und ich merke, wie unsicher sie hier noch ist. Nicht, sobald wir draußen sind, den Garten hat sie als erstes Zimmer in ihr Herz geschlossen. Vielleicht ist es meinem Stadtkindchen noch zu ruhig hier?
Die Wochenenden sind alles andere als ruhig, sind Feste ohne Ende. Wenn die letzten auf dem Heimweg sind, brennen hier die Laternen, bis sie sicher angekommen sind.
Oh sieht das schön aus! Das mit den Fliegen kenne ich nur zu gut. Auch bei uns gibt es solche Fliegen mit 7 Leben.
Aber mal ganz ehrlich. Kein Heimweh nach einem schönen Cafe?? soetwas gibt es ja leider seltener in der Einöde.
Wir haben jetzt zumindest mal eins ausfindig gemacht, das sehr guten Chino macht.
LG
ein schöner beitrag
Hihi: „… und bewahre Mini Blondie davor, in Pferdemist zu laufen.“ Das kann ich mir nur zu gut vorstellen! :-D
So, und beim nächsten Besuch nehme ich mir auch einen großen Kürbis mit! Ach ja, einen weiteren Sack voller Kastanien brauche ich auch. Mit den wenigen vom letzten Samstag komme ich hier in der Stadt nicht weit :(