Alltagsheldenmut

Rhythm and Blues

30. März 2010

Rhythmusstörungen!

Manchmal, wenn Tage genauso klappern wie ein Kofferraum voller Altglas, oder wenn sie so eiern wie dein altes Fahrrad, komme ich mittendrin doch noch dahinter: Es liegt gar nicht daran, was am Tag passiert – oder nicht. Auch nicht an Begegnungen die zustande kommen – oder nicht. Es liegt ein bisschen an guten Worten … oder bösen. Aber so eine mittelschwere, typische Tagschieflage, passiert, wenn ich gegen meinen Rhythmus lebe. Oder wenn ich ihn verloren habe. Das kommt von Zeit zu Zeit vor.
Jedes Gemüt hat einen ganz eigenen Rhythmus, der zuverlässig ist, aber auch bescheiden. Er lässt sich leicht übertönen von Dringlichkeiten, Erledigungen, Gedankenstrudeln. Und dann wundere ich mich, warum ich durch einen Tag nur so stolpere, rein gar nichts leicht von der Hand geht und sich vor mir, hinter mir, neben mir Berge auftürmen – und ich steh nur in Gummistiefeln da.
Ich habe mal wieder nicht auf meinen Rhythmus gehört. Ich habe ihn auch noch gar nicht so recht gefunden, hier im neuen Zuhause. Vor dem Umzug war es gar nicht zu merken, wie sehr Mini Blondie und ich darauf eingespielt waren. Andante. Vivace. Sommer im 6/8 Takt.
Hier bellen auch Hunde – und zu Recht. Hier scheint der Mond auch, wann er will. Weht der Wind und franst Wolken aus. Schmeckt Kaffee gemeinsam und allein. Hier sind die Spinnen größer. Hier brauchen wir einen neuen Rhythmus. Mit Auftakt. Und während ich ein bisschen besser hinhören will, spielen wir alle zusammen Marotten ausmotten.

sonne

Liebenswerte Spleens, urkomische Angewohheiten. Wer hat welche? Die eigenen fallen einem selbst wahrscheinlich gar nicht auf. Meine Mum geht bei irgendwelchen Plakaten oder Schildern mit Ziffern immer durch, ob alle Zahlen von 1-10 dabei sind. Miss Autumn Berlin will ihr Essen immer schön Seite an Seite auf dem Teller haben, auf keinen Fall darf die Sauce über die Nudeln laufen oder das Gemüse auf dem Reis liegen. Mini Blondie weint bitterlich, wenn ihr jemand eine Banane aufmacht und dann abbricht, in Scheiben schneidet oder sonstwie anders darreicht.
All diese Ticks sind einfach herzerwärmend und dürfen nicht vergessen werden. Welche bringen euch zum Grinsen?

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  1. Hmm … Mir fällt ein, dass ich niemals Rolltreppen benutze. Überall dort, wo es nur Rolltreppen gibt, ich aber hinauf oder hinunter muss, da suche ich mir hinterher irgendwo eine echte Treppe und benutze sie. Als Ausgleich.

    Fahrstühle mag ich auch nicht.

    Und selbstverständlich müssen ALLE CDs IMMER richtig herum in ihrer Hülle liegen.

    :)

  2. lass mal überlegen………..ich kann es nicht ausstehen wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und jemand hinter meinen Rücken in meinen Hals hineinatmet. Kurt wird wütend wenn er im Pullover, beim an – und ausziehen stecken bleibt. Anni bekommt die Krise wenn sie aus der Flasche trinken soll und L. wird sauer wenn ich sauer werde. Und was hast du für einen Spleen?????

  3. Jetzt hab auch ich geschnallt, das ich einen neuen Feed abonnieren muss.. Ein Tick? Wohl kaum.
    Tolle Bilder von Mini – richtig lange Haare sind das! Genießt das Landleben!

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