Tauschgeschäfte aus den alten Zeiten haben mich schon immer fasziniert. (Dabei bin ich auf dem Flohmarkt eine ganz schlechte Händlerin.) Wenn ich die deutschen Supermarktimperien sehe, und wie alle ameisengleich mit Metall und Papier Plastikkarten reinströmen und in Plastik doppelt und dreifach verpackte Waren raustragen – kribbelt es mir überall und das fühlt sich falsch an. Am liebsten würde ich nur noch auf Märkten oder Hofläden einkaufen. Aber das ist auch oft teurer und wir müssen alle ein bisschen sparsam sein.
Vor ein paar Wochen hat mich Annett gefragt, ob ich aus ihren selbst geernteten Kernen für sie ein paar Kirschkernkissen nähen kann. Das hat soviel Spaß gemacht. Mini Blondie hat mir beim Einfüllen der Kerne geholfen. Annett und ihre Familie haben nicht nur Kirschbäume, sie haben auch Bienen und schleudern jedes Jahr köstliche Sorten Honig. Meine Eltern kaufen seit Jahren nur noch da Honig. (Wir sind bei Honig echt verwöhnt, mein Opa hatte früher selbst ein Bienenhaus. Ich kann mich nur noch vage daran erinnern. Später stand es außer Betrieb bei meinem Onkel im Garten, das Holz war dunkelbraun. Es hat ganz intensiv nach Wachs geduftet.)
Meine Kirschkernkissen wurden also gegen eine ganze Kiste Honig getauscht. Damit schaffen wir es über den Winter und ich gebe kein Glas davon her. (Sorry Frau Lehmann, aber Sie dürfen in unserer Küche alle vier Sorten verkosten.) Ich habe nämlich neuerdings täglich einen unfreundlichen (selbst so genannten) kleinen Bären in der Küche, der dringend einen Löffel Honig schlecken muss.
Annett hat übrigens auf ihrem Grundstück eine süße Sommerwiesen-Ferienwohnung eingerichtet. In Waren an der Müritz.
Oh, dann muss der Honig aber bis Weihnachten reichen. Dann komme ich vorbei, bringe Beerenpunsch mit und einen Zimtstern! Allerliebste Grüße :-*