Ich verstricke Malabrigo Wolle die aussieht, als wäre sie mit Honig Sommertracht Linde eingefärbt. Mhhhm. Ich habe dieses einfache Tuch angeschlagen, es strickt sich weg wie Butter und ich hoffe, es wird schön groß. Tücher sind sowieso wunderbare Projekte für Sönnchentage, wie wir sie letzte Woche hatten. Nachmittags schon ein Weilchen im Garten sitzen, mit einem heißen Friesentee und wärmenden Gestrick auf dem Schoß. Die Kinder wollen gar nicht wieder ins Haus und erobern jeden Zentimeter Garten zurück.
Der Frühjahrssturm kam mit dem Wochenende wie gerufen. Regen, wir brauchen so dringend Regen. Der Wind geht laut um unser Haus, heult wie zehn Katzen im Ofenrohr. Wetter! Den Sonntag lang habe ich darauf gewartet, dass es in den Fingern kribbelt und ich etwas stricken, nähen, sticken möchte … aber ich wollte nichts als mein Buch in den Händen halten, eine heiße Tasse nach der anderen schlürfen und mich, eingetaucht in die Geschichte, durch ein ganz anderes, noch nie erlebtes Wetter kämpfen. Ich lese gerade Das Schneemädchen von Eowyn Ivey. 1920 in Alaska. Schwarzbären, Elche, Silberfüchse. Und Schnee, soviel Schnee.
Mit der kleinen Portion, die wir diesen Winter abbekommen haben, bin ich nicht satt geworden. Aber ich habe schon Buschwindröschen und Veilchen blühen sehen. Und wie heißen diese großen Buschbäume, denen die zarten weißen Blüten aufgehen? Ich freu mich auf über den Frühling. Und der Hundertjährige Kalender verkündet für Ende März noch einen Nachschlag Schnee (hehe).
Ein wenig (von der im Dezember vorgenommenen) Malerei hab ich jetzt angefangen; ein großes Brett aus dem Baumarkt von einer Seite grau und von der anderen mintgrün gestrichen. Ein paar bunte Farbkleckse kommen noch auf die graue Seite. Fertig sind zwei verschiedene Fotohintergründe. Die Idee habe ich von Lisa Nieschlag, die zusammen mit Julia Cawley den herrlichen Foodblog Liz and Jewels schreibt. Jetzt habe ich nur ein kleines Problem – wohin mit dem Brett!