Tageskarte

Brownies backen geht

12. Juni 2015

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Alles fühlt sich nach neuen Zeiten an. Das Haus ist voller geworden. Kinderwagen, Babyspieldecke, Autoschale,  Tragetuch & Co. füllen wieder die Gegend. Die kleinen Jäckchen suchen noch ihren Platz.
Die ersten Babykleidungsstückchen sind schon wieder zu klein geworden und bilden Stapel. Wer wird wohl das nächste Menschlein sein, das sie tragen wird. Having one special hope …

Die Winterjacken hängen noch. Die Mützen, die Handschuh … und das Gras draußen hat schon seine Sommerhaut, stoppelig , hier und da verbrannt. Die Malven angeln hoch in die Apfelzweige. Hat sich der Frühling vertan und ist paar Wochen zu früh abgehauen? Es regnet nicht. Die Erdbeeren bleiben winzig und bitter. Wir wohnen fast sechs Jahre hier. So lange waren wir noch nirgendwo zusammen, Batti und ich. Große Entrümpelungswut und noch größere Nähwut packen und schütteln mich. Wenn wir lange nicht umziehen, sammeln wir ganz schön viel Kroppzeug an. Was soll weg. Was in den Keller. Was brauchen wir wirklich. Den Kindern gefallen schon deutlich andere Dinge als mir … das quietscherosa Plastikbarbiehaus, von dem ich auch nicht so genau weiß, wie das uns ins Haus gekommen ist, lasse ich regelmäßig in den Keller verschwinden, aber die Kinder sind so angetan davon, dass sie es selber wieder hoch schleppen, obwohl sie dafür drei, vier Mal laufen müssen.

Mein Fokus ist gestört, irgendwie stellt er nicht scharf, wenn er soll. Meine Sicht bleibt auf Weitwinkel, dabei will ich doch so sehr in den Moment zoomen und den Rest ausblenden. Alles fühlt sich so vergänglich an. Die Maschen, die ich mit Wonne stricke, werden ja doch bald von den Motten zerknabbert. Das Essen, für das man ewig Kartoffeln und Spargel schält, ist binnen Minuten aufgegessen. Aus den Töpfen, aus dem Sinn … Das Gras, das der Landschaftsgärtner am Dorfeingang mäht, ist ach so schnell wieder hochgewachsen. Die zarte, junge Haut kriegt Falten. Dass nichts von Dauer ist tut manchmal richtig weh. Jetzt gerade zum Beispiel.

Der Elefant auf meinem Teller ist ziemlich groß geraten. Ich mach die Augen zu und fange an zu essen. Bissen für Bissen. Das Einzige was bleibt, zumindest eine Generation länger, ist die Zeit, die ich in die Kinder investiere. In die Freunde. Oder die Fremden. Die Liebe, die ich übrig habe und verschwende.

Was hilft, ist ein Blech perfekte Saltet Peanut Butter Brownies,  mitten im unperfekten Everything. Die sind so gehaltvoll, da ist es besser, sie werden schnell und von vielen Mündern aufgegessen. Sonst sind die passgenauen Klamotten für den Sommer auch Vergangenheit.

Rezept aus Date Night In von Ashley Rodriguez Not without Salt

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