Familie

Silvestertag

31. Dezember 2018

Am Silvestertag muss ich Nudeln kochen und was noch im Kühlschrank ist, zu einer Soße zusammen simmern. Einige beachtlich große Löcher in die Luft gucken. Aufseufzen.
Tannennadeln an den Staubsauger füttern, den alten Nimmersatt.
Muss die Wehmut rausschmeißen denn da steht schon die Neugier füßetrippelnd und fönfrisiert vor der Tür und will mit mir aufs Neue anstoßen.
Am Silvestertag muss ich schreiben, all die Worte, die noch in mir drin sind und zur Ader gelassen werden wollen, weil sie ins alte Jahr gehören, und nur dahin.
Muss ich Rückschau halten und mit ernster Miene erste Spuren in die neuen Kalender ziehen. Gänsefüßchen. Fragezeichen. Herzen und Sternchen. Ein schmales Kreuz.
Am Silvestertag muss ich Purzelbäume machen, mich aus den Ecken wieder zusammen flicken, durchs Feuer gehen. In den Himmel gucken. So oft es geht, in den Himmel gucken.
Tanzschrittchen mit dir finden, zu all dem Peng und Puff.
Loslassen, all das Wollte noch, Hätt ich nur, Das ist nicht fertig und das auch nicht.
Vordergründig den Staub wegwischen. Tabularasa mit dem süßen Zeug. Konfetti versprühen. Aus blanker Freude, am Leben zu sein.
Am Silvestertag muss ich Bowle machen, Berliner essen, Appetit auf Kartoffelsalat und Würstchen haben. Muss an euch denken mit heißem Herzen, Freunde, die ich euch alle zu selten gesehen habe, zu wenig mit Zeit bedacht oder mit Apfelkuchen.
Gott sei Dank bekommen wir ein neues Jahr. Sei, Gott, sei hier mitten unter uns. DANKE.

Meine Guten, wer auch immer sich heute Abend hier her verirrt und auf Empfang geht, ich sende euch: Frohes Neues Jahr! Friede mit euch. Bis bald.

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