Reisekunde

stop that monkey business

28. Oktober 2011

zirkus

Ich mag Menschen. Wirklich wahr. Ich bin selbst einer.
Aber was ist los mit den Leuten?!? MONKEY BUSINESS everywhere!
Wenn wir spazieren gehen bin ich neugierig, wer mir über den Weg läuft. Was ist das da für ein Mensch? Woher kommen die Lachfalten, die Furchen auf der Stirn, die Sommersprossen?
Vielleicht, gerade wenn wir in Berlin unterwegs sind, begegne ich ihm nur ein einziges Mal in meinem ganzen Leben. Vielleicht hat er eine Nachricht für mich. Vielleicht braucht er einen mutigen Händedruck.
Aber! Die Leute sehen fast alle weg. Mit zusammengekniffenen Lippen geradeaus. Neun von zehn! Selbst in unserem kleinen Dorf. Und setzen dabei so eine genervte Miene auf, als könnten sie es gerade so ertragen, dass da jetzt noch mehr Menschen auf der Straße sind. Das ist mehr als traurig. Das können sogar Tiere besser, die nehmen sich wahr und kommunizieren, wenn sie sich treffen.
Von den Leuten kommt allenfalls Hupen, Vogel zeigen, für bescheuert erklären, lautes Raunen, wenn der Kinderwagen im Weg ist – na und, da sitzt ein Wunder drin! Augen auf, hast du so eins schon gesehen?

Ich möchte gern an einem Ort wohnen, wo Menschen sich ansehen, wenn sie sich auf der Straße begegnen. Wo Lächeln getauscht wird – deins ist so schön. Wenn es noch früh am Morgen ist, bekomme ich eine Antwort auf meinen Gruß. Einfach so Freundlichkeit verteilen. Seifenblasen für alle. Interesse am Anderen. Er ist doch genauso liebenswert wie ich. Mindestens.
Manno! Ich muss wohl doch nach Norwegen ziehen. Oder ist es bei euch irgendwo besser?

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Oder ich werde Dickhäuter? Lieber nicht. Die Elefanten haben wir in Waren hinterm Parkplatz getoffen. Sie sind Wanderer und begleiten einen Zirkus. Mini Blondie war vollkommen aus dem Häuschen, ihr erster Zirkusbesuch … und wir haben viel nachgedacht über das Zirkusleben heutzutage. Mit knapp zehn Leuten wird alles gestemmt, von der Show bis zum Zuckerwattekochen in der Pause. Staubiges Knochenleben und trotzdem – warum glitzert das so?

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PS: Immer wenn ich etwas hier ankündige, wird es erst Tage später was. Sorry! Heute wirklich endlich die letzten SWAP News.

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  1. Au weia, so ähnlich habe ich es auch in den letzten Wochen erlebt… Und das Schlimmste war, ich war auch manchmal so drauf – so müde und so genervt… aber gerade ist es anders. Ich kann gar nicht sagen woran es liegt. Vielleicht an meinem mega auffälligen lila Patchworkmantel den ich wieder rausgekramt habe??? Ich lächle, die Leute lächeln, Komplimente wandern von einer Straßenseite zur anderen, junge Autofahrer mit Migrationshintergrund gönnen mir die Einfahrt in die verstopfte Straße und winken gönnerhaft, wenns dann noch extra lange dauert… Wie ich immer sage – alles Phasen :-) Lass dich nicht unterkriegen!!! Liebe Grüße und happy sabbath Sonja

  2. Hey, in dem lilafarbenen Patchworkmantel würde ich dich ja gerne mal sehen! ;) Ist bestimmt voll der Hingucker!
    Und ich meine mich zu erinnern, dass Miss Autumn damals erzählt hat, dass die Münchener einem noch direkt ins Gesicht gucken! Müssen wir irgendwann mal austesten!
    Mir haben im Laufe der letzten paar Tage gleich viermal Leute unaufgefordert mit dem Kinderwagen geholfen. Da hab ich mich dann auch gleich mal gewundert, was hier auf einmal los ist ;)

  3. Manchmal würde ich sofort bejahen, dass es in meiner Stadt anders ist. Manchmal aber auch leider nicht… Zumindest ist das Anonymitätsgefühl für mich deutlich kleiner als in Berlin und so bin ich sehr froh, dass ich nach der Wanderzeit in der großen Welt, meine Füße im Sommer wieder auf den Dresdner Elbwiesen ausstrecken kann und das zu-Hause-sein-Gefühl hier wieder stimmt …

  4. hier ist es ein bisschen anders. die leute empfinde ich tatsaechlich als ein wenig offener und freundlicher als in norddeutschland. trotzdem aber ueberhaupt kein vergleich zu den wirklich freundlichen amerikanern. auf deren sozialverhalten lass ich nichts kommen! ;-)

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