Der alte Schuster war auch da. Links die Krücke, rechts seine Frau. Er sitzt gern in der ersten Reihe – wer denkt: Er ist der Nächste und wer nicht. So weiße Haare wie er möchte ich mal haben. Hat aus dem Gesicht nie ganz den Schabernak fortbringen können. Mit ihm würde ich gern Tee trinken. In England! At four! Aber er snackt platt, ich verstehe nicht viel. Er sieht so schön aus wie er mal war. Seine Frau muss viel Herzklopfen getragen haben. Sie waren glücklich miteinander. Nun geben sie aufeinander Acht.
Ihre Füße stecken im letzten Paar Schuhe das er ihr machte. Das ist Jahre her. Da waren´s noch Junge Dirnfüße. Jetzt passen die nicht mehr so schlank rein, und die Absätze, o lala. Noch etwas Glanz vom Lack neben dem Matt ist geblieben. Sonntags geht er in die alte Werkstatt und atmet das Leder ein. Der Tochter nähte er Schuhe für die Katzen. Auf seinen Händen lief die ganze Stadt.
Sie könnte so viel erzählen. Alles nichts alles ganz besonders. Was gibst du für eine Geschichte Leben.
Diesen Satz liebe ich: „Auf seinen Händen lief die ganze Stadt.“