Jetzt habe ich doch wieder ein Waffeleisen geholt, dass Herzen backen kann. Es ist war bald so kalter Mai wie vor sechs Jahren. Als wir in L’Alsace bei den Störchen geforen und auf Mucklas Baby gewartet haben. Ich habe mich in INK verhört, die Worte sind mir in die Ohrmuscheln geschwärzt und ich hab die Melodie im Schädelknochen. Das Lied lief den ganzen Tag, die Nacht durch; und spielt jetzt weiter, auch wenns aus ist. Funny May.
Mein Herz macht Dinge und sagt mir nicht vorher Bescheid. Es ist noch was anderes, wenn ich Decken nähe. Alles andere geht sicher irgendwann kaputt, zerschleißt sich, bis das Gewebe wieder einzelne Fäden ist. Aber eine Decke wird ein heirloom, ein Erbstück. Überlebt mich vielleicht als Hundedecke, eines Tages.
Soo viele Anläufe habe ich für den Hemdenquilt gebraucht, vor SECHS Jahren begonnen, mit dem alten Lineal und schmalen Streifen, im Kapitänshaus. Es war auch Mai. Man könnte die Augen rollen, aber für mich ist eine Decke immer big deal. Und jetzt sehe ich ein Ende! Ich könnte hüpfen! Dem Quilttop fehlen nur zwei, drei Nähte und die Rückseite ist schnell gemacht. Dann muss ich entscheiden ob ich mit der Maschine steppe (Meine Maschine ist dafür nicht gut geeignet, aber Ulis!) oder ob ich Sashiko von Hand quilte. Vielleicht eine Kombination.
Merkt ihr was an den Bildern? Ich habe seit Jahren mal wieder die Festbrennweite weggelegt und probiere mit dem alten Objektiv, ob wir uns noch vertragen. Es ist ungewohnt. Ich hab mich schon sehr an den Schärfeverlauf gewöhnt, und doch, der Weitwinkel tut gerade gut.
Und wieder haben wir Mitte Mai – gefühlt ist das Jahr halb vergangen. Ich habe der GECKO entgegen gefiebert, weil diesmal eine kleine Geschichte von mir drin ist, und ich freu mich so über die schönen Illustrationen von Julia Dürr.
Davor der Nähworkshop und die Ostertage, die mir immer noch präsent sind. Was für ein Glück, mehrere Maschinen gleichzeitig rattern zu hören, mal richtig Faden zu verbrauchen und zuzusehen, wie das in den anderen Augen klickt.
Und Anfang April war doch auch erst eben … jetzt sind die Kirschen, die Äpfel verblüht und ich habe kaum Bienen hier gesehen. Es war sehr kalt. Hoffentlich reifen ein paar schöne Goldboskops zusammen.
Ich habe mir wieder einen Puppentag gegönnt. Mit Ela und meiner lieben C. waren wir bei Puppa Berlin im Puppenkurs und haben abends jeder ein neues Puppenkind mit nach Hause gebracht. Mein Püppchen wird das Gummibärle zu Weihnachten bekommen, ich halte es noch gut versteckt und habe noch genügend Zeit, es einzukleiden. Ich habe zum ersten Mal Sommersprossen gesetzt. Das sollte es als Beruf geben: Sommersprossenzeichnerin!
Heute haben wir Buschbohnen gesät, Zwiebellauch, Malven und Kamille. Die Erdbeeren blühen. Zwischen den Himbeeren zittern ein paar Vergissmeinnicht. Die Kinder kurieren eine Frühjahrsgrippe. Es läuft nicht richtig rund. Zwei schlafen, die, der es wieder besser geht, umtänzelt mich. Zweiflossige Meerjungfrau ist sie heute, von oben bis unten in Blau. Und Omas Plastegold.
Und wenn ich nur die Augen dafür aufmach, find‘ ich es überall. Ich schreibe meine Liste der 1000 Geschenke und zwinge die Unzufriedenheit mit meinem Dank aus der Tür.
Bilder 1-3 hat Batti gemacht.
Habe jetzt endlich geschafft, mir die Gecko zu kaufen! Gratulation zu der süßen Geschichte – und die Illustrationen sind wirklich zauberhaft…
Mehr davon!