Liebes Mamsellchen September,
mit diesem Altweibersommer hast du dich selbst übertroffen! Fänden wir nicht auf Schritt und Tritt die Herbstkleider am Straßenrand, würde ich fast meinen, wir hätten noch Sommer. Wundervoll!
Die ersten Kastanien haben wir in weiche Bettchen gepackt, ausgiebig mit dem Laub geraschelt, unsere Schatten gefangen und geherzt – und in den Himmel geguckt. Wir haben nach den Kürbissen geschaut, ihre Wangen waren noch errötet, als sie von dir erzählten. Meine Roten Bete strengen sich an und wachsen und würden dich gern beeindrucken – ach sie sind noch so jung, so grün hinter den Ohren. Die Großeltern sammeln Steinpilzbattallione auf ihrer Insel, der Hausherr fand täglich die Wegränder voll in den Vogesen – verrate mir schnell, wo sind sie hier versteckt? Auch wenn du dafür ein bisschen Regen brauchst.
Mit wärmsten Grüßen,
dein Kaffiknopf
Was für ein süßes Zopfmädel! Ich kann stolz berichten, dass ich am Freitag auch schon meine erste Kastanie gefunden habe. Ich habe sie aus Neese mit hierher gebracht und hoffe, sie fühlt sich auch in der Großstadt wohl.